Pressemitteilung Berlin, 19. September 2008
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erklärt dazu: "Alle Kinder in Deutschland sollen die gleichen Chancen haben für ein gesundes Aufwachsen. Das ist leider nicht immer der Fall. Kinder mit einem Migrationshintergrund haben oft schlechtere Voraussetzungen: Übergewicht, Bewegungsarmut und mangelnder Impfschutz treten bei ihnen häufiger auf. Sorge bereitet mir vor allem, dass 14 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund nie eine Früherkennungsuntersuchung besucht haben. An der U9 im sechsten Lebensjahr - also in dem wichtigen Jahr vor der Einschulung - nehmen nur zwei Drittel teil. Daher verstärken wir zum Beispiel die Informationen in türkischer Sprache über Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Kampagne 'Ich geh zur U - und Du?'. Gesundheitsförderung darf nicht an Sprachbarrieren scheitern."
"Körperliche und seelische Gesundheit befähigen Kinder und Jugendliche, an der Gesellschaft teilzuhaben. Genau das ist das Ziel unserer Integrationspolitik: Die Möglichkeit zu schaffen, selbst für sich zu sorgen und sich in der Gesellschaft einzubringen. Wir wollen die Potenziale der jungen Menschen aus Zuwandererfamilien fördern und nutzen - für sie selbst und für unser Land", erklärte Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer die Ziele der Tagung. "Eine nachhaltige Integrationspolitik erfordert auch, das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu stärken."
Böhmer unterstrich: "Wir sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass unsere Kinder ein unbeschwertes Leben führen und unbesorgt der Zukunft entgegen gehen können. Daher ist es mir wichtig, dass wir im Rahmen der Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kinder- und Jugendgesundheit nun das Augenmerk besonders auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien lenken."
Um diese Kinder und Jugendlichen und deren Eltern zu erreichen, seien die Migratenorganisationen ein wichtiger Partner, fügte die Staatsministerin hinzu. "Im Nationalen Integrationsplan wurde der Dialog mit den Migrantenorganisationen zum Erfolg. Das muss uns nun auch gelingen, wenn es um die Gesundheitsvorsorge für unsere Kinder geht." Böhmer appellierte an die Migrantenorganisationen, die Themen Gesundheitsförderung und Prävention in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu rücken und den Dialog zu Gesundheitsämtern, Anbietern im Gesundheitswesen, Netzwerken und Selbsthilfeorganisationen zu suchen.
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